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Handballabteilung des HSV Götzenhain fusioniert mit HSG Dreieich

Von der Saison 2019/2020 an gibt es in der zweitgrößten Stadt des Kreises Offenbach nur noch eine Adresse für Handballer aller Altersklassen: die HSG Dreieich. Der HSV Götzenhain schließt sich mit seiner Abteilung der Handballspielgemeinschaft an, bleibt als Verein mit seinen anderen Sparten aber bestehen. Es sei keine leichte Geburt für den HSV gewesen, sagte dessen Vorsitzender Ralf Kudernak bei der Unterzeichnung des Fusionsvertrags am Montagabend. Im Prinzip sei dieser Schritt aber alternativlos.
Die SKG Sprendlingen und der SV Dreieichenhain hatten ihre Kräfte bereits 2007 gebündelt und die HSG aus der Taufe gehoben. Nun sind aus zwei Partnern drei geworden, die Zahl der Mitglieder steigt um 90 auf fast 600. Mit Blick auf die Jugend sind sie das bereits seit 2017. Grund für die Zusammenarbeit im Bereich von F- bis C-Jugend: fehlender Nachwuchs. Vor allem bei den Mädchen war es zuletzt immer schwieriger geworden, Teams zu stellen. Aktuell kooperiert die HSG Dreieich im älteren männlichen Jugendbereich auch noch mit der HSG Rodgau Nieder-Roden.
Die Verantwortlichen von HSV und HSG kamen sich in Gesprächen in den vergangenen Monaten immer näher und zu dem Schluss, den kompletten Spielbetrieb zusammenzulegen. Die Beteiligten versprechen sich viele Vorteile. In Zukunft kann die HSG – bislang mit Ausnahme von zwei Jahrgängen bei den Mädchen – alle Jugendteams aus eigener Kraft besetzen. Die Kosten für Spielbetrieb und Schiedsrichter verteilen sich auf mehrere Schultern, das schafft finanziellen Spielraum beispielsweise für die Trainerausbildung. Handballbegeisterte Sponsoren müssen sich nicht mehr zwischen zwei Adressaten entscheiden, sondern können sich auf einen Partner konzentrieren. Schließlich hat der HSV eine eigene Halle, die jetzt von allen Handballern genutzt werden kann. Auch in den Ferien, in denen die städtischen Hallen zum Leidwesen der HSG geschlossen sind.
„Die zusätzlichen Kapazitäten ermöglichen uns Kooperationsprogramme mit Schulen, um Kinder von klein auf für unsere Sportart zu begeistern“, sagt HSG-Vorsitzender Norbert Göckes. Die neue Spielgemeinschaft hat sich ambitionierte Ziele gesteckt, will sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich ein Team in der Landesliga etablieren. „Das ist noch ein langer Weg“, weiß Göckes, zumal die HSG die Förderung von Talenten aus den eigenen Reihen in den Mittelpunkt stellen wolle. Ihnen könne langfristig nur eine Perspektive geboten werden, wenn die aktiven Teams in der Bezirksoberliga oder höher spielten, sind sich die Verantwortlichen einig. Und sie haben sich auf die Fahnen geschrieben, auf Zahlungen an Spieler zu verzichten. „Ob das machbar ist, wird sich zeigen“, sind sich Göckes und seine Mitstreiter der Problematik bewusst.
Bei den Damen wird die HSG in der nächsten Saison wahrscheinlich Teams in der Bezirksoberliga und der Bezirksliga A stellen. Eine dritte Mannschaft ist in Planung, aber noch nicht gesichert. Bei den Herren wird, sollte der HSV Götzenhain den Sprung in die Bezirksoberliga verpassen, der Aufstieg im nächsten Jahr das wichtigste Ziel sein. Außerdem soll die Qualität bei den Herren II gesteigert werden, um attraktiver für junge Spieler zu werden.
Der Zusammenschluss sei für den HSV nicht einfach gewesen, da Handball die Kernabteilung des 1954 gegründeten Vereins sei, so Vorsitzender Ralf Kudernak. Gerade ältere Mitglieder könnten sich mit der Entwicklung schwer tun. Vor ein paar Jahren habe der HSV nur noch 260 Mitglieder gehabt. Heute seien es fast 500. „Aber die Handballsparte ist nicht gewachsen.“


Die zusätzlichen Hallenkapazitäten ermöglichen uns Kooperationen mit Schulen, um Kinder von klein auf für unsere Sportart zu begeistern. Norbert Göckes, HSG-Vorsitzender Die neue Dreieicher Handballfamilie bei der Vertragsunterzeichnung; von links, sitzend: Ralf Kudernak (HSV), Bettina Schmidt (SKG), Hartmut Leyer (SVD); stehend: Norbert Göckes, Heike Hoffmann (beide HSG), Waltraud Kalusa (HSV), Jürgen Dechert (SVD), Bürgermeister Martin Burlon und Rainer Juhnke (SKG). © Jost (Quelle: Fotos und Text OP-online.de vom 21.2.2019)

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